Häfig gestellte Fragen (FAQ)

Technische Fragen:

1. Farbtemperatur / Lichtfarbe

Gibt die Lichttemperatur einer Lichtquelle an und wird in K (Kelvin) gemessen. Je höher die Farbtemperatur, desto kälter wirkt das Licht auf uns Menschen. Abhängig von Ambiente und gewünschter Lichtwirkung wählt man Produkte in der Farbtemperatur, die genau dieses Ambiente und diese Lichtwirkung hervorruft. Im allgemeinen unterscheidet man Warmweiß (2500 - 3500K, gelblich) für wohnliche Bereiche, Neutralweiß (4000 - 5000K, weißlich) für gewerbliche Bereiche und Kaltweiß (>5500K, bläulich) für besonders hell wirkendes, kaltes Licht und besondere Anwendungen. Die Farbtemperatur einer LED ändert mit zunehmender Nutzungsdauer.

2. Farbtreue

Die Farbtreue wird auf einer Skala von 0 - 100 als Vergleich zum Farbspektrum des Sonnenlichts (oder einer Glühlampe) angegeben. Sie wird als Farbwiedergabeindex (CRI = Colour Rendering Index, oder als Ra) angegeben. 80 ist der Mindestwert für Innenbeleuchtung, 70 der für Außenbeleuchtung. In Museen oder Farbprüffeldern z.B. wird ein CRI von >90, besser >95 empfohlen.

3. Lichtstärke

Die Lichtstärke gibt an, wie viel Licht eine Leuchte / Leuchtmittel in alle Richtungen abstrahlen. Maßzahl ist Lumen (lm). Die Lichtstärke einer LED nimmt mit zunehmender Nutzungsdauer ab.

4. Beleuchtungsstärke

Gibt den Teil der Lichtstärke an, der auf eine bestimmte Fläche trifft. Maßzahl ist Lux (Lx) = lm/m2. Die Beleuchtungsstärke kann relativ einfach mit einem Luxmeter gemessen werden. In der Arbeitsstättenverordnung und EN12464 werden bestimmte Mindestbeleuchtungsstärken vorgeschrieben. Diese können vorab mittels Software in Lichtberechnungen simuliert werden. Entsprechend der Lichtberechnung erfolgt dann die Installation der ausgewählten Leuchten.

5. Lichtstrom

Gibt den Teil des Lichts an, der in eine bestimmte Richtung abgestrahlt wird. Maßzahl ist Candela.

6. Leuchtdichte

Der Teil des Lichtstroms, der von einem Objekt reflektiert oder absorbiert wird. Maßzahl ist cd/m2.

7. Effizienz

Gibt das Verhältnis von Lichtstärke zu Energieverbrauch an. Maßeinheit ist Lumen pro Watt (lm/W).

8. Photometrie

Grafische Darstellung der Verteilung der Lichtstärke; wird in Diagrammform mit Polarkoordinaten angegeben.

9. Blendwert (UGR = Unified Glare Rating)

Der UGR-Wert ist eine Kennzahl, die in EN 12464-1:2011-08 definiert ist. Sie gibt die Blendempfindung an. Je höher der Wert, desto mehr Betrachter fühlen sich direkt geblendet. Der UGR Wert wird durch Lichtberechnung in der Software ermittelt.

10. Abstrahlwinkel

Gibt den Winkel an, in dem 50% des von der Leuchte / Leuchtmittel erzeugten Lichts ausgestrahlt werden. Der Abstrahlwinkel wird häufig in Form eines Kegeldiagramms gezeigt. man spricht oft von Akzent (z.B. 35°) oder Flächenausleuchtung (z.B. 100°) Bestimmte Abstrahlwinkel können durch Linsen oder Reflektoren erzeugt werden.

11. Lichtberechnung

Eine Simulation der späteren Beleuchtung von Halle, Raum, Parkplatz, Straße, usw.. Die Lichtberechnung benötigt Lichtdateien der Leuchten. Sie wird mittels spezieller Software (Dialux, Relux) erstellt. Lichtberechnungen sind in gewerblichen Anwendungen Teil der Bauunterlagen.

12. Lichtdateien

Leuchten / Leuchtmittel werden in speziellen Messapparaturen (Photogoniometer) lichttechnisch ausgemessen. Ergebnis ist die Lichtdatei der Leuchte, die in Software zur Lichtberechnung verwendet werden kann. Die grafischen Auswertungen zeigen photometrische Darstellungen, Lichtverteilungen, Kegeldiagramme, usw.

13. Glühdrahtprüfung

Der Glühdrahttest misst die Temperaturbeständigkeit eines Materials und gibt damit Aufschluss über die Feuerfestigkeit. Er wird nach IEC 60695-2-10:2000 gemessen.

14. Schutzart IP

Schutz gegen feste Teile (Staub) und Wasser. Die Schutzart wird über 2 Ziffern angegeben. Die erste Ziffer beschreibt den Schutz gegen feste Teile, die zweite den gegen Wasser. Je höher die Werte, desto besser der Schutz.

15. Stoßfestigkeit IK

Gibt den Schutz gegen mechanische Stöße an und wird in einer Skala von 0 - 10 angegeben. Je höher der Wert, desto stoßfester die Leuchte.

16. Leuchte

Ist eine komplette Einheit aus Gehäuse, einem oder mehreren Leuchtkörpern, Befestigungen und Anschlüssen für elektrischen Strom. Ein Netzteil kann fest eingebaut oder extern sein.

17. Leuchtmittel

Ist eine komplette Einheit aus einem Gehäuse und einem oder mehrere Leuchtkörpern. Wird über einen standardisierten Sockel (z.B. E27 oder E14) mit Strom verbunden.

18. Lebensdauer

Die Zeit, nach der eine Leuchte / Leuchtmittel als defekt angesehen wird. Die Lebensdauer wird nach festgelegten Kriterien (Defektrate und Nachlassen der Lichtstärke) ermittelt und normalerweise in Stunden angegeben.

19. Warum werden LED gekühlt?

LEDs haben zwar einen deutlich höheren Wirkungsgrad als herkömmliche Leuchtmittel, aber auch sie verwandeln nicht die ganze zugeführte Energie in Licht um, sondern erzeugen immer noch Wärme. LEDs mögen es kühl. Überhitzung führt zum vorschnellen Tod der LED. Da LEDs empfindlich gegen Wärme sind, muss diese Wärme durch geeignete Maßnahmen wie z.B. Kühlkörper abgeführt werden. Diese sind meist in das Gehäuse integriert. Eine Ausnahme sind z.B. LED Leuchtstreifen. Diese haben selbst keine Kühlung. Daher müssen sie auf geeigneten, gut Wärme leitenden Oberflächen betrieben werden. Achten Sie daher unbedingt auf ausreichende Kühlung und Belüftung. Die LEDs werden es Ihnen mit hoher Lebensdauer, gleichbleibender Beleuchtungsstärke und einer guten Farbstabilität danken.

20. LEDs dimmen?

LEDs sind elektronische Bauteile und können per se gedimmt werden. da die Kennlinie einer LED aber nicht linear ist wie z.B. die einer "Glühbirne", ist LED Dimmung aufwändiger. Wichtig und entscheidend ist daher die Ansteuerung. LEDs besitzen immer ein eigenes Netzteil, entweder intern (z.B. in den Leuchtmitteln) oder extern (wie z.B. bei unserem Panel). Zunächst gibt es dimmbare und nicht dimmbare ("schaltbare") Netzteile. Man unterscheidet mehrere Arten der Ansteuerung von dimmbaren Netzteilen:

DALI (Digital Adressing Lighting Interface)
Ein DALI Steuergerät wird über einen seriellen Bus (2 zusätzliche Kabel) mit dem DALI Netzteil verbunden. Das Steuergerät kann den Status der Leuchte abfragen und deren Zustand setzen (An, Aus, Dimmung).

0-10V (ausschaltbar über Steuerung) / 1-10V
Das Netzteil wird über eine zusätzliche Leitung (2 Kabel) mit einer Steuerung verbunden, die über eine Steuerspannung die Dimmung / Helligkeit regelt.

Phasensteuerung (Anschnitt, Abschnitt oder Universal)
Die Phasensteuerung ist direkt in die Primärleitung zum Netzteil (230V) integriert. Sie "schneidet" einen Teil der Phase (Sinuskurve der Wechselspannung) weg, so dass das Netzteil weniger Leistung erhält. So wird gedimmt. Phasenanschnitt schneidet eine teil der aufsteigenden Halbwelle weg. Phasenabschnitt einen Teil der absteigenden Halbwelle. Universaldimmer erkennen automatisch, ob das Netzteil per An- oder Abschnitt gedimmt werden soll. Phasendimmer werden meistens mit elektronischen Bauteilen wie Triac oder MOS-FET realisiert. Billige Dimmer können ein Problem mit dem "Haltestrom" oder "Leckstrom" haben, der das Bauteil leitend hält bzw. trotzdem fließt, obwohl man "ausgeschaltet" hat. Aufgrund der niedrigen Steuerspannungen der LED kann dies dazu führen, dass z.B. die LED im ausgeschalteten Zustand noch schwach leuchtet oder intervallmäßig flackert. Viele auch heute noch erhältlichen Phasendimmer benötigen eine Mindestlast, die auf Halogenbeleuchtung ausgelegt ist. Diese Mindestlast wird oft durch LED Leuchtmittel nicht erreicht und führt dann zu Fehlfunktionen. Wir empfehlen bei Phasendimmung immer, vor Installation die Kompatibilität von Dimmer und Leuchte zu prüfen, z.B. durch eine Musterinstallation.

21. Was bedeutet Splitterschutz, speziell bei LED Röhren?

Der Splitterschutz (speziell in der Lebensmittelindustrie gefordert), bezieht sich auf die "alten" Leuchtstoffröhren und Glühlampen aus Glas. Zur Vermeidung von Splittern bei Bruch wurden diese Röhren mit einem speziellen Kunststoffmantel umgeben. Heutige LED Röhren und Leuchtmittel werden meist aus Polykarbonat gefertigt, sind daher per se vom Material her bruchfest und splittern nicht. Daher benötigen diese LED Leuchtmittel keine spezielle Zertifizierung oder Prüfung.

22. Kann man Leuchtstoffröhren ("Neonröhren") immer mit LED Röhren ersetzen?

Dies hängt vom eingebauten Vorschaltgerät ab. Armaturen mit magnetischen Startern KVG / VVG und Starter können problemlos getauscht werden, da kein Umbau der Armatur erfolgt. es muss lediglich der Starter durch einen sogenannten "LED Starter" ersetzt werden. Anders liegt der Fall bei elektronischen Vorschaltgeräten EVG. Hier ist meist eine Umverdrahtung der Armatur erforderlich, da das EVG aus dem Schaltkreis entfernt werden muss. Diese Umverdrahtung ist prinzipiell recht einfach. Es sind jedoch gewisse Vorschriften zu beachten: Dieser Eingriff darf nur von geschultem Fachpersonal durchgeführt werden (Elektriker, Elektrofachkraft). Durch den Umbau geht die Produkthaftung vom Leuchtenhersteller auf den Elektriker über. Dieser haftet also für die Sicherheit der umgebauten Armatur (Betriebshaftpflicht). Er muss also in jedem Fall nach dem Umbau die Sicherheit der Armatur prüfen. Wir empfehlen vor Umbau eine Nachfrage bei der Betriebshaftpflicht- sowie der Gebäudeversicherung. Es ist in jedem Fall ein Hinweis auf der Leuchte anzubringen, da nach dem Umbau eine herkömmliche Leuchtstoffröhre nicht mehr eingebaut werden darf.

Richtlinien und Kennzeichnungen:

1. CE

Das CE Zeichen ist eine Selbsterklärung des Herstellers / Importeurs und bestätigt die Einhaltung der einschlägigen Richtlinien für das jeweilige Produkt. Bei Leuchten / Leuchtmitteln sind dies im wesentlichen die Niederspannungsrichtlinie (2014/35/EU), die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV, 2014/30/EU) , die chemische Richtlinie RohS (2011/65/EU), die Lebensdauerprüfung. Zusätzlich sind natürlich Produktsicherheitsgesetz und andere zu beachten. Die Einhaltung der Richtlinien ist durch Prüfungen ggf. nachzuweisen. Produkte ohne gültiges CE Zeichen dürfen in der EU nicht in Verkehr gebracht werden.

2. WEEE(Waste of Electrical and Electronic Equipment)

Diese europäische Richtlinie (2012/18/EU) regelt die Behandlung von Elektroschrott. Unter WEEE sind auch LED Leuchten und Leuchtmittel erfasst. Kennzeichen ist das Symbol der durchgestrichenen Mülltonne. Produkte mit diesem Zeichen dürfen nicht über den Hausmüll entsorgt werden, sondern werden gesondert gesammelt. Näheres regelt die zuständige Stadt / Gemeinde. Oft werden diese Produkte am örtlichen Bauhof gesammelt.

3. RohS (Reduction Of Hazardous Substances)

Eine EU Richtlinie, die zum Ziel hat, gefährliche chemische Stoffe aus dem Gebrauch zu verbannen.

4. REACH (Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals )

Eine EU Verordnung 1907/2006 für die Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung von Chemikalien. Nach dem Prinzip „no data, no market“ dürfen innerhalb des Geltungsbereiches nur noch chemische Stoffe in Verkehr gebracht werden, die vorher registriert worden sind. Jeder Hersteller oder Importeur, der seine Stoffe, die in den Geltungsbereich von REACH fallen, in Verkehr bringen will, muss für diese Stoffe eine eigene Registrierungsnummer besitzen. Aufgrund der niedrigen Stoffmengen ist REACH oft nicht relevant für LED, sollte aber trotzdem beachtet werden.



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